Geschichte

Geschichte Jägerverein Langwies

 

Der Jägerverein Langwies wurde im Jahre 1933 gegründet.

Gründer waren gemäss Gründungsprotokoll:

 

Präsident:                                       Bernhard Mettier

Aktuar:                                            Peter Mattli

Sowie:                                             A. Lorez, L. Camenisch, Joh. Buschauer, G. Mattli, Ch. Ardüser, N. Mettier,

                                                       J. Engel,Ch. Zippert,J. Mattli, R. Hasler

 

Bei der Gründung hatten sie nur ein Ziel vor Augen. Zitat Peter Mattli: „ Es war schon damals eine grosse Gegnerschaft vom Patentsystem, die darauf abstellten, die Bündner Patentjagd zu Fall zu bringen. Dies war auch der Grund zur Gründung unseres Vereines, um mit vereinten Kräften sich zu solchen Anstürmen zur Wehr zu setzen.“

Immer wieder gab es grosse Diskusionen über das Patentsystem und die Erhöhung  der Patenttaxen.(1877 wurde das Patentjagdsystem eingeführt, danach wurde ein Teil des neuen Jagdgesetzes angenommen uns somit stieg die Patenttaxe von CHF 12.00 auf CHF 40.00. Ein Preis welcher dazumal unbezahlbar war. Ein Bahnarbeiter verdiente in 14 Tagen, bei 12Stunden pro Tag,CHF 52.00.)

Ein weiteres grosses Thema war das abschiessen der Hirschkuh, die Vorschriften waren noch lange nicht so ausgeprägt wie heute, es herrschten in jeder Sektion eine andere Reglung. Dies brachte immer wider eine neue Unruhe auf. (1950 Wurden im Gebiet der Gemeinde Langwies 49 Hirsche (davon nur 6 Männliche) geschossen. In Arosa war der Abschuss verboten, im Prättigau auf vier Tage begrenzt; so erfolgte ein „Jagdangriff“ in der Gemeinde Langwies von vier Seiten.)

Erst 1954 wurde das schriftliche Anliegen der Sektionen Langwies und Mittelschanfigg an den Zentralvorstand des BKPJV, dass im ganzen Tal eine einheitliche Jagd auf die Hirschkuh statt findet, angenommen.

 

1938: Im Herbst findet für lange Zeit das letzte Jagdschiessen im Schiessstand „ in den Eggelti“ in Litzirüti statt.

 

1948: Voller Freude und Erleichterung kündet die Jägersektion Langwies nach zehn Jahren wieder ein Jagdschiessen an.

 

1956: Der Jägerverein Langwies arbeitet einen sehr exakten Flurbewachungsplan für die Gemeinde Langwies aus. Sobald die erste Flurschadenmeldung eingeht, tritt dieser Plan in Kraft. Der Plan umfasst die Gebiete Palätsch, Gründji und Prätschwald sowie die Sonnen- und Litzirüti. Die eingeteilten Jäger bewachen diese Gebiete jeweils von 22.00 – 23.30 Uhr in der Zeit vom 4.-30. Juni und vom 27 Sept. – 15. Oktober. Sold: CHF 1.50 pro Wachstunde!

 

1958: Zum 25-jährigen Bestehen unternimmt die Sektion eine Jubiläumsreise in den Nationalpark.

Die Versammlung beschliesst, in Zukunft auch nicht Langwieser in den Verein aufzunehmen, nach dem Grundsatz: „Die Person soll massgebend sein, nicht der Wohnort.“ Mitgliederbestand: 29

 

1972 + 1973: Es werden 40ig Jahre Jägerverein Langwies gefeiert.

Die Sektion Langwies gründet ihre interne Hegeorganisation. Es werden Futterraufen gebaut und die Heuernten für die Wildfütterung organisiert.

Zudem wird das Patent um 20ig % Hegegebühren erhöht.

 

1977: Die Sektion Langwies zeigt mit 31 Hirschen und 27 Gemsen eine noch nie dagewesene Trophäenschau!

 

1983: Erfolgreiches Jagdschiessen in Litzirüti unter dem Motto: „50ig Jahre Jägerverein Langwies.“

 

2013: Heute zählt der Jägerverein Langwies 42 Mitglieder

 

Hier noch einige Zitate aus der Vereinsgeschichte:

Kommentar der Aktuars Lutzi Brüesch sen. zu den zahlreichen Aktivitäten der Revierjagd-Freunde:

 

Nun höret auf mit eurem Nörgeln,

Sonst möchten wir euch grad „verörgeln“.

Ihr habt jahrein jahraus geflickt

Und besser wär`s, ihr hättet die Gefahr erblickt!

Denn unser Jagdgesetz ist wahrlich gut.

Schon mancher Fremde hob darob den Hut.

Ihr merkt es nicht, was ihr damit erzweckt.

Wie ihr den Pracht – und Herrenjäger Freud erweckt:

Denn wie die Katze wartet auf die Maus,

So spähen sie nach trifft`gen Gründen aus.

Und kommt ein solcher – dann Hallo –

Herrenjagd und Pachtsystem, dem sind wir so froh!

Volksrecht hin und Volksrecht her –

Keine Bauern, Bähnler, Büezer mehr,

Nur wer Geld hat, kann noch jagen

Und das Volk darf nichts mehr sagen.

Drum ihr lieben Vereinskollegen

Haltet rein den Schild, doch führet scharf den Degen!

Waidgerecht und sauber übet aus die Jagd,

Dann wird der Gegner straucheln, ihm wird sein Wunsch versagt.

Und kommen einst die sogenannten Spar-Minister:

„Die Lage des Kantons sei bös – finanziell so düster,

Ein höh`rer Jagderlös – die einz`ge Rettung sei!“

Dann stellen wir die Frage – entschuldigt uns – sie sei:

„Besitzt das lecke Schiff nur diesen Rettungsring?“

Die andern sind versteckt, getarnt – und sie lüften, geht nicht ring?“

Bei Schiffbruch sollten alle Ringe fliegen,

Nur auf diese Art lenkt der Jäger ein,

Er, als Bündner hat ein Kopf und der ist sein.

Auch dennoch nur im Rahmen des Gerechten,

Sonst müssten wir es streng verfechten.

Dann denket an das Volk der hundertfünfzig Täler

Und schliesslich an die – Stimmenzähler -!

Denn, wenn des Mammons tückisch Treiben

Durch Raub des Erbes uns wollt` schänden

Dann winkt das Volk mit harten Fäusten, anstatt mit offnen Händen.

Die Bündner Jagd, sie soll es bleiben, wie sie es immer war:

Ein Volksrecht und ein Vaters-Erbe

und dies auf immerdar!

 

Prätschwald Intermezzo von Anny Hermann:

 

Compagnie Brüesch und Michael im Prätschwald pirschte

Es war aber nur rar und keine Hirsche

Darum hockte Luzi einsam auf einem Posten

Solange bis er fast anfing zu rosten

Väm Palermä hed är gnun än Schluck

Dass gwichän ist där chalti Druck

D`Kamäradä sind cho und ärlösädnä väm Hockän

Und är rybt schynä Hintärä trockän

Nun machten sie Siesta und ruäbänd jetzt aus

Und sitzänd zämmä zumä Znüni-Schmaus

Jetzt plötzli Luzi anfing zu suchen

Wo hab ich jetzt bloss und fing an zu fluchen

Was hescht, was suächscht da im Dräck

Und springst ummär zu was fürämä Zwäck

I han di Zend värlorä, ja bim Eid

Wa sölli diä jetzt widräm findä in derä Heid

All heintsch gsuächt uf und ab

Und heimli müässä lachän drab

Z`Gäbiss ischt nid zum Vorschyn chon

Denn hanis hald däheimat glon

D`Hirsch hein heimli glachät ab denä Gsellä

Und hein bald gä hälfä suächä wellä!